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Ratgeber: Moderne Dropbars, die Evolution des Rennlenkers

Ein Rennvelolenker ist längst nicht mehr nur ein Rennlenker, so Zahlreich die Einsatzgebiete des Rennvelos, Randonneurs, Quervelos oder Gravelbikes geworden sind so Zahlreich präsentieren sich auch die unterschiedlichen Lenker. Wenn Du bei Spezifikationen wie Reach, Drop, Flare und Rise nur noch Fragezeichen siehst, findest Du hier ein paar klärende Antworten.

Hintergrund

Über Jahrzehnte hatten Rennlenker mehr oder weniger die eine klassische Form, das Angebot war überschaubar, nur wenige Hersteller bestimmten den Markt. Die Vorgaben der UCI schränkten die Formgebung weiter ein. Mit der zunehmenden Spezialisierung des Rennvelos für die unterschiedlichen Einsatzgebiete nahm auch die Vielfalt der unterschiedlichen Lenkerformen deutlich zu. Sie alle teilen gemeinsam die charakteristische Form der nach unten geschwungenen Lenkerenden (Drop). Drop Bars haben gegenüber anderen Lenkerformen den Vorteil, dass sie vielfältige, ergonomisch angenehme Griffpositionen ermöglichen, welche Du während der Fahrt immer wieder ändern kannst. So kannst Du einer vorzeitigen Ermüdung entgegen wirken und hast auch noch nach Stunden im Sattel Spass.

Lenkerformen

Die Form der nach unten geschwungenen Lenkerenden (Drop) lässt sich bei Rennlenker in drei Gruppen einteilen: Die klassische, die anatomische und die kompakte Form.

Klassische Rennlenker weisen komplett runde Bogen auf. Dadurch ergibt sich ein relativ langer Reach und ein grosser Drop. Dies resultiert in einer eher gestreckte, tiefe Sitzposition, welche nur mit entsprechenden Training angenehm zu fahren ist.

Anatomisch geformte Lenker sind eckiger und weisen nach untenhin einen leichten Gegebogen auf der sich in die Handfläche schmiegen soll und so Ermüdungserscheinungen vorbeugen kann. Die Griffpositionen sind dadurch deutlicher vorgegeben als bei runden Bogen.

Der kompakte Rennlenker hat einen kürzeren Reach und einen kleineren Drop und erlaubt eine aufrechtere, neutralere Sitzposition. Der Bogen ist in den meiste Fällen elliptisch und liegt dadurch am unteren Ende angenehm in der Hand.

Masse und Begriffe

In den Spezifikatiuonen von Rennlenkern findest du eine Vielzahl von Begriffen und Masse. Nachfolgend erkläre ich dir die wichtigsten.

Lenkerbreite

Die Lenkerbreite wird meistens in der Mitte des Bogens (Drop) von Zentrum zu Zentrum des Rohres gemessen. Lenkerbreiten von 400 bis 460mm sind am meisten verbreitet. Die für dich optimale Lenkerbreite ergibt sich durch Deine Schulterbreite. Dazu misst Du die horizontale Distanz zwischen den beiden Schultergelenken.

Backsweep

Wenn der Oberlenker links und rechts der Vorbauklemmung leicht nach hinten zum Fahrer hin gekröpft (gebogen) ist, spricht man von Backsweep. Bei Rennlenker ist der Backsweep sehr gering und wird mit einem Winkelmass in ° bezeichnet. Rennlenker mit einem Backsweep sind oft schonender für die Handgelenke als absolut gerade Dropbars.

Reach

Der Abstand von der Mitte der Vorbauklemmung bis zum Zentrum des Rohres am äussersten Punkt des Bogens wird als Reach bezeichnet. Ein grosser Reach bedeutet, dass die Bremsschalthebel entsprechend weiter vorne liegen und die Distanz zwischen den beiden oberen Griffpositionen grösser ausfällt.

Drop

Der Drop gibt an, wie gross der Höhenunterschied zwischen den beiden Griff-Positionen ist. Er wird vom Zentrum zu Zentrum der jeweiligen Rohre gemessen. Je grösser der Drop, desto tiefer ist die untere Griffposition, was eine sportlichere Sitzposition ergibt. Ein Lenker mit grossem Drop bedingt ein entsprechendes Training, um diesen auf längeren Strecken ohne Beschwerden fahren zu können.

Flare

Wenn der Bogen zum Unterlenker hin nach aussen geneigt ist, spricht man von Flare. Das Mass wir meistens als Neigungswickel in ° angegeben. Rennlenker mit sehr ausgeprägtem Flare findet man vor allem an Gravel-Bikes und Bikepacking-Velos. Der breitere Unterlenker sorgt für mehr Kontrolle auf ruppigen Wegen abseits von Asphalt.

Rise

Bei einigen Dropbars verläuft der Oberlenker von der Vorbauklemmung anstatt Horrizontal leicht nach oben gebogen. Dieser Versatz nennt man Rise, er wird entweder als Höhenunterschied in mm oder als Winkelmass in ° bezeichnet. Rennlenker mit Rise ergeben eine komfortable, aufrechtere Sitzposition.