Echte Schweizer Velos sind nachhaltig, fair - und rar
Authentische Produkte mit lokalem Hintergrund werden wieder geschätzt – sei es bei Lebensmitteln, Haushaltartikeln oder Mode. Kurze Wege, faire und transparente Produktionsbedingungen sowie ein Qualitätsversprechen sind Anreize für Käufer, sich für «Made in Switzerland» zu entscheiden.
Theoretisch könnte auch das Velo zu dieser Gruppe von besonders populären «Swiss Made»-Produkten gehören. Denn die Schweiz hat eine lange Tradition in der Metallindustrie und der Veloproduktion. Die einheimische Veloindustrie bestand aus unzähligen kleineren und grösseren Herstellern von Velos und Veloteilen. Aus dieser Zeit sind einige altbekannte Velomarken übriggeblieben, und in den letzten Jahren sind sogar neue Schweizer Marken hinzugekommen. Doch selbst von diesen Brands darf sich kaum ein Velo oder Elektrovelo mit dem Schweizerkreuz schmücken. Die Velos von 47° Nord gehören zu den ganz wenigen, die sich heute noch als «Swiss Made» bezeichnen dürfen. Und die handgebauten Velos aus unserer Manufaktur gehören zu einem exklusiven Kreis von Schweizer Bikes, die sich mit der Armbrust schmücken dürfen. Dieses geschützte Swiss Label zeichnet industrielle Produkte mit einer ausserordentlich hohen Wertschöpfung in der Schweiz aus.
Echte Schweizer Velos, lokal hergestellt
Warum bauen Schweizer Velomarken keine Schweizer Velos?
Doch warum ist das so? Warum fehlt das Schweizer Kreuz auf praktisch allen Velos der grossen und bekannten Schweizer Velomarken? Die Erklärung dafür ist, dass das Velo ein sehr komplexes Produkt ist. Es ist leider nicht so, dass in einer Velofabrik vorne ein paar Klötze Stahl und Aluminium reingeschoben werden und hinten fertige Velos herauskommen. Je nach Velotyp und Zählweise besteht ein Velo aus 250 bis 2'500 verschiedenen Komponenten. Kein Hersteller ist in der Lage, all diese Teile selbst herzustellen. Er ist abhängig von spezialisierten Zulieferern, die das notwendige Knowhow besitzen.
Diese spezialisierten Lieferanten sind zudem in der Lage, genügend grosse Stückzahlen von einzelnen Veloteilen herzustellen, damit sich die Fertigung für den Massenmarkt rechnet. Und diese Hersteller befinden sich hauptsächlich in asiatischen Ländern wie Taiwan, China, Japan, Malaysia oder Vietnam. Eine beachtliche Zahl von Komponentenherstellern fertigt ihre Veloteile auch immer noch in Europa: Es ist möglich, ein Alltagsvelo, ein Reiserad oder ein Gravelbike ausschliesslich mit Komponenten aus europäischer Produktion zusammen zu stellen. In der Schweiz werden hingegen nur noch ganz wenige Veloteile seriell hergestellt, wie zum Beispiel Speichen, Bremsbeläge, Gepäckträger und Ständer.
Was ist ein Schweizer Velo?
Bei den meisten Velos, die nicht komplett importiert werden, beschränkt sich der Schweizer Anteil an der Wertschöpfung auf Lackierung und Montage. Dabei werden Velorahmen und Gabeln bei Herstellern im Ausland eingekauft und zusammengebaut mit importierten Teilen. Das reicht in den allermeisten Fällen nicht aus, um den Anforderungen des Schweizer Markenschutzgesetzes (MSchG) zu genügen. Denn dieses besagt, dass sich ein Produkt als schweizerisch oder in der Schweiz hergestellt bezeichnen darf, wenn mindestens 60% der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen. Dazu gehören beim Velo neben den Kosten für Bestandteile und Montage auch Forschungs- und Entwicklungskosten. Die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern ist jedoch heute so hoch, dass der Zielwert bei weitem verfehlt wird. So ist es beispielsweise gerade beim populären Elektrovelo besonders schwierig, einen nennenswerten Anteil an Herstellungskosten in der Schweiz zu erzeugen. Dies, weil alleine der Akku bis zu einem Drittel des Gesamtwerts bei einem E-Bike ausmachen kann.

Warum ist ein Velo von 47° Nord ein Schweizer Velo?
47° Nord hat sich ganz bewusst für eine möglichst hohe Wertschöpfung in der Schweiz entschieden. Ganz gezielt stellen wir möglichst viele Teile eines Velos selbst her oder beziehen sie von lokalen Partnern. Damit haben wir die grösstmögliche Kontrolle über die Lieferkette unserer Velos: Wir wissen, dass die Qualität stimmt und die Herstellungsbedingungen sozialverträglich und umweltschonend sind. Kurze Wege sorgen zudem dafür, dass in einem Velo von 47° Nord deutlich weniger graue Energie steckt als in einem Velo, dessen Bestandteile aus Ländern rund um die Welt stammen.
Auf diese Weise baut 47° Nord nicht nur Velorahmen auf Mass, sondern auch Gabeln, Gepäckträger und Vorbauten. Was nicht in der eigenen Manufaktur möglich ist, stammt von Herstellern und Veredlern aus der Schweiz, und hier bevorzugt aus der näheren Umgebung von Biel. So lässt 47° Nord die Ausfallenden für Rahmen lokal fräsen und das Steuerrohr-Emblem bei einer regionalen Firma herstellen. Die rohen Oberflächen werden ebenfalls in der Schweiz behandelt und in deiner Wunschfarbe lackiert.
Zusammen mit dem Brainwork von technischer Entwicklung und Design erzielt 47° Nord einen Anteil von über 70 % der Herstellungskosten in der Schweiz. Das ist deutlich mehr als die 60% der Herstellungskosten, die das Markenschutzgesetz für ein industrielles «Swiss Made»-Produkt verlangt.

Wofür steht die Armbrust auf dem Rahmen von 47° Nord?
Diese hohe Wertschöpfung reicht sogar, um das begehrte Swiss Label zu erlangen. Dieses verlangt einen Anteil von 70 % der Herstellungskosten in der Schweiz und der Hersteller muss auch seinen Firmensitz in der Schweiz haben. Beides kann 47° Nord bei seinen Framesets erfüllen. Deshalb findest Du auf jedem Rahmen von 47° Nord die Armbrust als Qualitätssiegel und Markenzeichen von Swiss Label aufgelötet. Und übrigens: Auch dieses kleine Schmuckstück wird in der Schweiz hergestellt!